Lot 74

Jan Slavíček (1900 - 1970) VON DER FRANZÖSISCHEN RIVIERA

Jan Slavíček, ein typischer Vertreter der um 1900 geborenen Generation, hinterließ ein originelles, charmantes und sehr kostbares Werk. Diese Generation sorgte für eine avantgardistische Explosion in unsere Kunst, und für eine neue sinnliche Beziehung zur Realität. PhDr. Rea Michalová, Ph.D. führt in ihrem Fachgutachten weiter aus: „Slavíčeks Werk lässt sich grob in Landschaftsarbeiten, Stillleben und eine Reihe kleinerer, aber auch monumentaler Gemälde von Prag unterteilen. Die Inspiration für seine Landschaftsarbeiten holte er sich im Adlergebirge, in der Ortschaft Rybná nad Zdobnicí (, die zwischen 1945 und 1947 Orlická Rybná geheißen hatte) und bei seinen häufigen Auslandsreisen. Das beurteilte Bild ist eines der brillanten Ergebnisse von Slavíčeks Aufenthalt in Cagnes-sur-Mer an der Côte d'Azur im Frühjahr 1925. Es war die erste berühmte Auslandsreise der Fachbereichsklasse für Landschaftsmalerei von Otakar Nejedlý. (...) Es ist ein schöner Nachweis dafür, wie sich Slavíčeks Kunst herauskristallisierte, im Geiste seiner Überzeugung, dass „das Höchstmaß an Poesie und Schönheit eigentlich in der Natur, der Realität liegt – man muss sie nur finden und sich malerisch ausdrücken können‘. Der Künstler lässt sich hier absolut auf den Charme der mediterranen Natur ein, bremst jedoch sein ungestümes malerisches Temperament durch eine klare bildnerische Ordnung, eine Ausgewogenheit der Substanz und abgestufte Bildebenen ein. Das noble Querformat lässt er völlig mit in dem gewählten Thema schwingen, das er malerischer und farbliche bravourös einfängt. Dieses Werk erinnert einerseits an die französischen Klassiker Corot und Courbet, andererseits an den damals aktuellen André Derin. Von der französischen Riviera ist ein äußerst anmutiges Werk von Slavíček, das innere Ruhe und die Harmonie des Menschen mit der‚ fast magischen Farbgebung der Landschaft (....) und frommen Andacht‘ (J. Slavíček) ausstrahlt.
Restauriert.