Lot 139
DREI MARMOR-SKULPTUREN
FLADEN; 1995; Granit; Durchmesser 15 cm
OHNE BENENNUNG; 1990er Jahre, Spieglitzer Marmor, Länge 37,5 cm
STEIN; 1997, Marmor; Länge 21 cm
| 1 098 EUR
| 1 098 EUR
Jiří Seifert zählt zu den bedeutendsten tschechischen Bildhauern der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wegen seiner politischen Ansichten blieb er jedoch nach 1968 am Rande des aktiven künstlerischen Geschehens. In den Jahren 1952-58 studierte er an der Akademie für Kunst, Architektur und Design im Atelier von Prof. Bedřich Stefan. Nach seinem Studium ging er nach Reichenberg (Liberec), wo er bis 1970 tätig war, und wo er den Grundstein für den Turm am Jeschken (Ještěd) schuf. 1965 nahm er an der Jugendbiennale in Paris teil, wo er einen Preis gewann, und 1968 wurde er in die Schau der zeitgenössischen tschechoslowakischen Bildhauerei im Musée Rodin in Paris aufgenommen. Nachdem er nach Liberec gegangen war, schuf er im Jahr 1969 folgende bedeutende Werke: Die Pestsäule und im burgenländischen St. Margarethen einen monumentalen Glockenturm für Jan Palach.
Wegen seiner politischen Einstellung konnte er weder im Ausland ausstellen noch an ausländischen Bildhauersymposien teilnehmen, wenngleich er mehrfach zu solchen eingeladen wurde. Anfang der 1990er Jahren begann Jiří Seifert wieder aktiv auszustellen und an in- und ausländischen Symposien teilzunehmen. Das Prager Museum Kampa organisierte 2019 eine große Gesamtausstellung seiner Werke. Sein Werk ist in zahlreichen Privatsammlungen und allen großen staatlichen Galerien vertreten. Im Ausland beispielsweise im The British Museum.