Lot 44
SOMMERNACHT
1911
Mezzotinto, auf Papier
63 x 55,5 cm (Druck: 55.0 cm x 49.0 cm)
550 x 490 mm (h x b)
Unten rechts signiert mit „M. Švabinský“
| 588 EUR
| 941 EUR
„Švabinský, der Dichter des Sonnenglanzes und der melodischen Konturen sehnte sich manchmal nach Themen, in welchen die Dunkelheit dominiert und die zeichnerische Folgerichtigkeit gegenüber den malerischen Übergängen zwischen weichen und tiefen Tönen in den Hintergrund tritt. In seinem Werk ist die Nacht mild, feucht, voller Ruhe und Wärme. Die Schabkunst, auch Mezzotinto genannt, ist technisch anspruchsvoll und heikel. Švabinský ließ seine großen Kupferplatten maschinell aufrauen, da er so eine größere Körnungsgröße erhielt, die weniger anfällig für Beschädigungen war. Wenn er nachts in der Natur arbeitete, konnte er sie leicht beschädigen. Das Mezzotinto erfordert mehr als jede andere Technik ein einzigartiges Thema, das möglichst dunkel sein sollte, da nur so das gesamte anmutige Spektrum des Material ausgeschöpft werden kann. Zu diesem Bild inspirierte Švabinský eine Augustnacht des Jahres 1911 in Kozlov. Es war ungewöhnlich warm, die Sterne funkelten und glänzten nur so. Auf dem Gut gegenüber dem Landhaus stand eine riesige Linde. Dieses Motiv begeisterte Švabinský, und er ließ sich aus Prag eine große gekörnte Mezzotinto-Platte bringen, die er dann mehrere Nächte lang bearbeitete, und zwar mit genau dem, was er sah, wobei er eine kleine Laterne um den Hals gehängt hatte.“ J. Kaušitz: Se Švabinským o grafice, SPN 1959, Nr. 26.
63 x 55,5 cm (Druck: 55.0 cm x 49.0 cm)