Lot 134
PARISER BOULEVARD BEI NACHT
1920er Jahre
Öl auf Leinwand
65 x 48,5 cm (h x b)
Unten rechts signiert mit ‚Const. Korovine‘
| 22 000 EUR
| 40 000 EUR
Das Gemälde Pariser Boulevard bei Nacht ist ein repräsentatives Werk aus dem Höhepunkt der Schaffenszeit von Konstantin Korovin – jenem Künstler, der als wichtigste Persönlichkeit des russischen Impressionismus gilt. Mit diesem neuen modernen Stil machte er durch seinen Professor an der Akademie in St. Peterburg, Vasily Polenov, erstmals Bekanntschaft. 1885 reiste er nach Spanien und Frankreich, wo er von den dortigen Impressionisten fasziniert war, und somit eignete er sich deren Stilelemente vollständig an. Er stellte mit der Künstlergruppe Stellte mit der Gruppe Peredvižnici aus. In den Jahren 1909 bis 1913 hatte er eine Professur an der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur inne. Paris besuchte er sehr oft, und das Nachtleben dieser Stadt, mit seinem Licht und seinen besonderen Kontrasten inspirierte ihn zu einer Reihe von Bildern, die stets die nächtlichen Pariser Boulevards zum Thema hatten. Seine Gemälde zeichnen sich durch bunte Farben aus, die er mit absolut entspannter Virtuosität meistert. Er lässt dabei auch Farbpasten mit großer Genauigkeit aus dem Bildbereich heraustreten. In dem angebotenen Werk akzentuiert er Farbkontraste auch deutlicher, die durch eine entspannte geteilte Handschrift erzielt werden. Die pastösen energisch gesetzten Pinselstriche verleihen der gemalten Oberfläche den Effekt einer spannungsgeladenen Vibration, dabei ist die beschreibende Detailzeichnung eingeschränkt, und das lediglich mithilfe malerischer und koloristischer Mittel. Gleichzeitig war Konstantin Korbin ein großer Bühnenbildner und Chefdesigner des renommierten Großen Moskauer Theaters. In seiner Theaterarbeit versuchte er auch, die emotionale Stimmung der Vorstellungen zu vermitteln und schuf dazu Dekorationen und Kostüme in seinem impressionistischen Stil. Im Jahr 1900 war er Kurator des künstlerischen Teils der russischen Präsentation bei der Pariser Weltausstellung. In Frankreich, wohin er davor regelmäßig gereist war, ließ er sich 1923 dauerhaft nieder und für seine künstlerischen Beitrag wurde er mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet.