380 000 CZK
| 14 902 EUR
Lot 65
IN DER NATUR
205 x 140 cm (h x b)
Rufpreis
Erzielter Preis
430 000 CZK
| 16 863 EUR
| 16 863 EUR
preis ohne Aufpreis
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert mit: “Obrovsky 1914”
Dieses monumentale, großformatige Gemälde zeichnet sich durch seine Komposition und seine frische, temperamentvolle Farbgebung aus. Die Leinwand offenbart, wie sehr die symbolistischen Tendenzen diesen Künstler bezaubert hatten, die er während seines Studiums bei Professor M. Pirner aufgesogen hatte. Die Zierlichkeit des Jugendstils und seine traditionell-akademische Malerei verweisen auf den Einfluss von Max Svabinsky. Ferner sind in dieser Arbeit bereits Anzeichen progressiverer Strömungen erkennbar, die damals im Werk von Jan Preisler zu finden waren. Wie viele Künstler in der Zeit des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts versuchte auch Obrovsky, in seinem Werk den natürlichen Zustand der menschlichen Harmonie in verlorenen Paradiesen in idyllischer Zeitlosigkeit einzufangen. Eingetaucht in seine eigenen Ideen, schuf er sich eine Beziehung zur Natur, die von einer tiefen Leidenschaft für die Schönheit des weiblichen Körpers beherrscht wird, welche bis in die Antike und die Renaissance zurückreicht. Nicht nur dieses dekorative Wandpaneel, auch seine anderen Arbeiten, darunter eine dieser Art, weisen Qualitätsmerkmale auf, die vor allem in der frischen Farbe und der meisterhaften Pinselführung liegen. Der künstlerische Gesamteindruck wird auch durch die optimistische, harmonische Atmosphäre unterstrichen. Dieses einzigartige Werk stammt aus der für Sammler höchst attraktiven Zeit um das Jahr 1914. Dieser tschechische Figurenmaler, Grafiker und Bildhauer studierte von 1897 bis 1901 an der Prager Kunstgewerbeschule, von 1901 bis 1905 an der Akademie der Bildenden Künste bei den Professoren E. K. Liska und später M. Pirner. Schon als Student war er für sein Talent bekannt. Er malte dekorative Tafeln und Friese für Ausstellungen in Prag und Pilsen. Im Jahr 1907 erhielt er ein Stipendium der Hlavka-Stiftung und reiste nach Rom. Dort traf er O. Nejedly und J. Stursa, mit denen er durch Sizilien und Syrakus reiste. Nach seiner Rückkehr widmete er sich mehreren interessanten öffentlichen Aufträgen zur Verzierung Fassaden von Bankhäusern und Ausstellungspavillons. Er malte auch die Altarbilder und Fresken in der Kirche zum hl. Václav im Prager Stadtteil Bohnice. Die Darstellung von Wanderzigeunern in der Heimat wurde zu einem seiner typischen Themen. Der Bildhauerei widmete er sich erst nach 1923. Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften, und später auch der Societe Nationale des Beaux Arts in Paris. Ab 1919 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste. Regelmäßig sandte er Arbeiten zu verschiedenen in- und ausländischen Ausstellungen, wo er sich wohl verdienten Erfolgs erfreute. Ref.: Zlata Praha, 1919, Jahrg. 36., Nr. 23–24, S.156.