Lot 25
SALOME
um 1700
Öl auf Leinwand
153 x 193 cm (h x b)
nicht signiert
| 15 385 EUR
| 15 385 EUR
Das Fest des Herodes, zu dem Salome den abgetrennten Kopf von Johannes dem Täufer bringt, zählt zu den beliebtesten und am häufigsten bemühten Themen der Renaissance- und Barockmalerei. In seinem Fachgutachten schreibt Herr PhDr. Štěpán Vácha, Ph.D.: „Man kann sagen, dass es sich um eine sehr hochwertige Arbeit aus der Zeit um das Jahr 1700 handelt, die sowohl flämische wie auch italienische Merkmale trägt, deren Vermischung eben bei dem Maler Abraham Godyn gut nachverfolgbar ist. ... Die Zugespitztheit des Augenblicks erhöht die scharfe Geste von Herodias, die sich nach vorne beugt, die rechte Hand auf der Tischplatte aufgestützt hat, und mit der geballten Faust ihrer Linken Hand in Richtung des Kopfes von Johannes droht. Herodias hegte gegenüber Johannes dem Täufer Erbitterung, da er sie kritisiert hatte, als sie ihren ersten Ehemann verließ. Es war Herodias, die ihre Tochter Salome dazu brachte, für ihren Tanz den Kopf von Johannes zu verlangen. Überraschte Gäste beobachteten die schreckliche Szene; darauf, dass es sich um eine Szene im Palast handelt, lassen die Draperie über dem König und die massiven Säulen schließen, zwischen denen sich rechts ein Blick auf die Stadt im Hintergrund eröffnet.“ Dieses Werk von Abraham Godyn zeigt eine an Rubens erinnernde Begeisterung für übermäßige Körperformen, reichhaltige und satte flämische Farbgestaltung und eine klassizistische Klarheit in Komposition und Figuren. Die zu diesem Werk durchgeführte Laboruntersuchung und das Fachgutachten stammen von PhDr. Štěpán Vácha, Ph.D.