Lot 107
KOKOŘÍN
1943
Öl auf Karton
13,5 x 34,5 cm (h x b)
Unten rechts signiert mit „C. Bouda“
| 980 EUR
| 2 157 EUR
Die Panoramalandschaft des Tales und der Burg Kokořín in der rechten hinteren Ebene zeugt von einer wesenhaften Beziehung zur Grafik. Auf dem kleineren, länglichen Bild ziehen vermutlich die fast gezeichnet wirkenden Feldoberflächen, die Wege und die einfassenden Bäume die Aufmerksamkeit des Betrachters am stärksten auf sich. Cyril Bouda war neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Maler und Grafik auch ob seiner Lehrtätigkeit bedeutend. 1923 durchlief er seine erste Ausbildung an der Prager Akademie für Kunst, Architektur und Design bei František Kysela und 1926 schloss er sein Studium an der Prager Akademie der Bildenden Künste bei Max Svabinsky ab. In den Jahren 1946-1972 war er Professor an der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität. Zunächst widmete er sich der freien Grafik (Kaltnadeltechnik, Farbradierung, Lithographie) und der Bildermalerei. Er illustrierte sein Leben lang Bücher, insbesondere Märchen, tschechische Legenden, humoristische und historischen Bücher (etwa die Prager Legenden von František Langer, die Alten Prager Legenden von Václav Cibula und die erfundene Gemeinde Kocourkov). Er verwandelte seine Illustrationen auch in Zeichentrickfilme (etwa 1953 das Märchen Hrnečku, vař! von Karel Jaromír Erben (etwa vergleichbar mit „Tischchen deck“ dich)). Er beherrscht zahlreiche grafische Techniken – Holzschnitt und Kupferstich, Radierung und insbesondere die Lithographie. Er war u. a. der Grafikdesigner tschechoslowakischer Briefmarken. Er fertigte auch Entwürfe für Mosaikfenster an (im St.-Veits-Dom ein Fenster im nördlichen Kirchenschiff bei Hilberts Schatzamt und im Kirchlein zum Hl. Wenzels in Mcely).