Lot 138
EIN TISCH FÜR ENGEL
1991
Papier, Sperrholz, Pappe
66 x 100 x 104 cm (h x b x t)
| 13 725 EUR
| 13 725 EUR
Adriena Šimotovás räumliches Objekt „Tisch für Engel“ war Teil der tschechischen Licht- und Geist-Ausstellung (Light and Spirit) in Spanien, wo sich die Künstlerin mit drei Installationen präsentierte - Tische (Tisch von irgendwoher, Magischer Tisch und Tisch für Engel). Verschiedene Wiederholungen beider Themen, sei es der Tisch als Ort für Rituale und Begegnungen oder die Engel, unsere Führer und Botschafter Gottes, wurden in ihrer Arbeit oft reflektiert. Grundlegender Bestandteil ihrer Arbeit war auch die Vielseitigkeit derselben mit dem Wesen des Bildes und der Möglichkeit der bildlichen Kommunikation. Nachdem sie als angesehene Malerin die traditionelle Malerei aufgegeben hatte, wurden Anfang der 1970er Jahre die entscheidenden Momente ihrer Kunstform Perforation, Transparenz und Schichtung. Bei der Darstellung von Menschen und Objekten griff sie auch auf einzigartige Weise auf die Frottage zurück und arbeitete mit Schablonen, Fotografie und deren transformierender Rolle im Verhältnis zum individuellen oder kollektiven Gedächtnis.
Adriena Šimotová zählt zu den angesehensten Persönlichkeiten der tschechischen bildenden Kunst und Kultur in der zweiten Hälfte des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Sie wurde in eine tschechisch-französischen Familie geboren, die sich den Masaryk-Traditionen der Ersten Republik verbunden fühlt. Sie studierte an der Prager Akademie für Kunst, Architektur und Design bei Josef Kaplický, wo sie auch ihren späteren Ehemann, den angesehenen Grafiker und Maler Jiří John, kennenlernte. Gemeinsam mit ihrem Mann gehörte sie der Gruppe UB 12 an, in der auch Václav Boštík, Stanislav Kolíbal, Věra und Vladimír Janouškovi, Alena Kučerová und anderen vertreten waren. Adriena Šimotová erhielt für ihre Arbeit zahlreiche in- und ausländische Preise. Ihre Werke sind u. a. in Wien in der Albertina und im Museum der modernen Kunst, in Paris in der Bibliotheque National und im Centre Pompidou sowie in Florenz, Genf, Washington, Chicago und zahlreichen weiteren Galerien zusehen, aber auch in Privatsammlungen vertreten. Restauriert und ergänzt, konsultiert mit Mgr. Pavel Brunclík von „Adriena Šimotová a Jiří John“-Stiftung.