25 000 CZK
| 980 EUR
Lot 93
EIN SCHMETTERLING IN DEN DISTELN
17,5 x 15 cm (h x b)
Rufpreis
Erzielter Preis
42 000 CZK
| 1 647 EUR
| 1 647 EUR
preis ohne Aufpreis
Kaltnadeltechnik, japanisches Papier.
Unten rechts signiert mit: “Reynek”
Bohuslav Reynek war ein tschechischer Grafiker, Dichter und Übersetzer, dessen grafische Blätter als visuelle Transkription der Sprache der Poesie angesehen werden können. Seine Arbeiten wurden in Frankreich, wo er in den Jahren 1927-1929 ausstellte, sehr gut angenommen. In den 1930er-Jahren wandte er sich allmählich von Kohle- und Pastellzeichnungen ab und begann mit der Kaltnadeltechnik und mit Radierung zu arbeiten. Seine Grafiken aus den 1930er-Jahren zeigen oft Petrkov, das Dorf, in dem er geboren wurde, und die Natur, die er liebte und die ihn inspirierte. Nach 1939 ersetzen biblische Motive seine früheren Landschaften, insbesondere Szenen der Kreuzigung, die Pieta und die Verleugnung Petri. Der wichtigste Teil von Reyneks grafischem und dichterischem Werk entstand in den 1950er- und 1960er-Jahren, als seine Familie unter kommunistischer Unterdrückung zu leiden hatte. Reyneks Hof wurde verstaatlicht und er selbst konnte hier nur als Hilfsarbeiter arbeiten. In dieser Zeit entstanden der Zyklus Job oder Don Quijote und eine Reihe weiterer Grafiken. Petrkov wurde zu quasi zu einem "Wallfahrtsort", an dem junge Künstler und Dissidenten Zuflucht fanden. Im Jahr 1964 starb Reyneks Frau, die französische Dichterin Suzzane Renaud, und Reynek durfte nach langer Zeit wieder ausstellen. Aber nach 1968 wurde er wieder zu einem "verbotenen" Künstler. Seine Grafiken und sein literarisches Werk fanden erst nach 1989 vollständige Anerkennung.