Lot 124
SATYR
1908
Serpentinit und Marmorsockel
38,5 cm mit Sockel
| 2 600 EUR
| 2 600 EUR
Šaloun zählte zu den wichtigsten Persönlichkeiten des böhmischen Jugendstil-Symbolismus. Das Werk ‚Satyr‘ stellt ein halb menschliches, halb übernatürliches Wesen dar. Statuen aus dieser Zeit sind außerordentlich organisch und zeigen oft mythologische Szenen. Der Satyr ist die Verkörperung von Leidenschaft, Naturkräften und heimlichen Wünschen. Die Figur windet sich um ihre eigene Achse und ihre welligen Kurven erzeugen einen Kontrast zwischen Licht und Schatten und befreien sich von den etablierten Linien. Zu diesem Werk existieren eine gezeichnete Studie und eine patinierte Gipsversion. Die meisten Werke von Ladislav Šaloun finden sich in Prag, in der Stadt, in der dieser Künstler lebte und arbeitete – darunter auch das Denkmal von Meister Jan Hus auf dem Altstädter Ring. In seinem umfangreichen Werk finden sich auch kleine Arbeiten für Innenräume, wie eben der Satyr. Die Bildhauerei studierte Šaloun an der Prager Akademie unter der Leitung von Bohuslav Schnirch. Er wurde Mitglied des Vereins bildender Künstler Mánes und des Verbands bildender Künstler.
Publiziert in Dekadence: V barvách chorobných, Otto M. Urban, Luboš Merhaut, Daniel Vojtěch, 2006, Kat. 194.