180 000 CZK
| 7 200 EUR
Lot 19
PORTRÄT EINES JUNGEN MÄDCHENS
18 x 16,5 cm (h x b)
Rufpreis
Erzielter Preis
230 000 CZK
| 9 200 EUR
| 9 200 EUR
preis ohne Aufpreis
Öl auf Leinwand, auf Platte Im Fachgutachten von Dario Succih heißt es: „Der von rechts einfallende Lichtstrahl steigert noch die bezaubernde Anmut der Züge des jungen Mädchens, das auf diesem bisher unbekannten Bild von Francesco Guardi, dem letzten und unübertroffenen Vertreter der venezianischen Malerei, hauptsächlich der Vedutenmalerei, aus der Zeit des 18. Jahrhunderts, abgebildet ist. Ab den 50er-Jahren des 18. Jahrhunderts fand er seinen eigenen unnachahmlichen Stil der expressiven Malerei, der alle anderen Vedutenmaler ob seiner Originalität übertraf, und nach dem Verschwinden von Canaletto (im Jahr 1768) war er der gefragteste zeitgenössische Sammler und Sachverständige in ganz Europa. Vereinzelt versuchte Francesco Guardi in die Porträtmalerei einzutauchen, und in der fortgeschrittensten Phase seiner Karriere schuf er den Zyklus „Teste di fantazia“ („Erdachte Köpfe“), die in ihrer Mehrzahl von den Köpfen von Giambattista Tiepolo inspiriert sind. Das Porträt des Mädchens ist ein Beispiel für die gute malerische Qualität, die der Künstler auch in diesem Genre erreichte. Der Maler konzentrierte sich bei der Porträtierten auf das Haar, das nach vorne frisiert ist, auf das Gesicht und auf den Hals. Die schwarzbraunen Locken werden von einem Feldblumenkranz mit Kornblumen, Klatschmohn und Gänseblümchen zusammengehalten. Hier triumphiert des Künstlers leichter Pinselstrich, und es scheint, dass das junge Mädchen ein Abbild der Allegorie auf den Frühling ist, der sich eben in den Sommer verwandelt. Ikonografisch und stilistisch lässt sich dieses Bild neben die vier Fantasieporträts Waddesdon Manor, Aylesbury, kleine und liebliche Arbeiten einordnen, die Antonio Morassi dem Spätwerk von F. Guardi zuordnet (siehe Morassi, Guardi – Bilder, Venedig 1973, Kat. Nr. 229, Bilder 248, 249, 250 und 251). Aufgrund der Qualität der Ausführung, der verschiedenen Striche, einmal weich, einmal lebendig und hart, lässt sich dieses Porträt in die 80er-Jahre des 18. Jahrhunderts einreihen.“ Das Bild stammt aus einer bedeutenden ausländischen Privatsammlung.
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