Lot 45
BLICK IN EINEN GOTISCHEN SAAL
1810 - 1820
Öl auf Holz
49 x 71 cm (h x b)
Unten links signiert mit ‚L. Kohl‘
| 4 800 EUR
| 4 800 EUR
Die Präzision, mit der Kohl die gotische Kreuzstreben und die Gewölberippen darstellt, erweckt fast den Anschein, dass er diesen altertümlichen Saal direkt auf der Leinwand errichten möchte. Es gibt keine Anzeichen von Ungenauigkeiten, alle Linien sind vollkommen fest und glatt. Die in dem Gemälde abgebildete Gesellschaft, die sich im Saal unterhält, ist nur Staffage, um die Komposition des beeindruckenden Innenraums mit farbenfroher Kleidung zu beleben. Die Art seiner Darstellung von Architekturelementen brachte Ludwig Kohl in seiner Zeit höchstes Ansehen. Er studierte an der Akademie in Wien. In Prag unterrichtete er das Fach ‚Zeichnen‘. In seiner Arbeit verbinden sich rationalistische Technikaffinität und der Traum von einer idealen Form. Aus dem Gutachten von Frau PhDr. Naděžda Blažíčková-Horová: „Der vorgelegte „Blick in einen gotischen Saal“ lässt zwar aufgrund des Rippengewölbes den Eindruck entstehen, dass es sich um den Vladislav-Saal handelt, doch Kohl wusste immer die fiktive und die klassizistische Linearität mit raffinierten Lichtarrangements zu verbinden.