Lot 188

Jan Bauch (1898 - 1995) ZIRKUS - AUS 15 GRAFISCHEN BLÄTTERN BESTEHENDES SET

„Ich zeichne oder male einen Zirkus als ewige Sehnsucht des Menschen, die Grenzen des Möglichen zu überwinden. Es ist eigentlich ein Gleichnis über die Unruhe des menschlichen Geistes im Bereich von Wissenschaft und Technologie, wo in der heutigen Zeit täglich das umgesetzt wird, was gestern unmöglich war. Noch stärker fühle ich einen Zusammenhang mit der Kunst. Sie ist ein ewiger Versuch, alle Grenzen zu überwinden, und dieser Mut ist die Quelle der Schönheit.“

Ein aus 15 grafischen Blättern bestehendes Set, das Akrobaten, Kunstreiter, Artisten auf Rädern und mit Reifen, Springer und Clowns zeigt, deren Leistungen laut Bauch den physikalischen Gesetzen widersprechen und für Normalsterbliche unerreichbar sind. Das Set enthält auch das Manuskript eines Gedichts und seine gedruckte Version.

Zirkusthemen wurden im 20. Jahrhundert zu einem Phänomen, das sich in verschiedenen Zweigen des künstlerischen Schaffens widerspiegelte. Das älteste Gemälde von Bauch mit diesem Motiv stammt aus dem Jahr 1960. Ein weiteres entstand in den 1970ern, danach schuf er eine Serie von Grafiken zu diesem Thema.

Rea Michalová, Jan Bauch - monografie, esej, Galerie Art Praha, 2012, S. 357-358.