450 000 CZK
| 17 647 EUR
Lot 30
TAG UND NACHT DIPTYCHON
45,3 x 27,4 cm (h x b)
Rufpreis
Erzielter Preis
450 000 CZK
| 17 647 EUR
| 17 647 EUR
preis ohne Aufpreis
Aquarell auf Papier
TAG: rechts unten signiert mit: “Paris 99“, “PV“ im Rahmen außerhalb des eigentlichen Bildes. Vermerk unten links: “Milovanym rodicum / k 16. a 18. breznu 1899 / Vojtech“ [Den geliebten Eltern zum 16. und 18. März 1899, Vojtech]. Auf der Rückseite ein Aufkleber der Galerie Waldes mit Nr. 1678. Ein junges Mädchen mit hellem Haar, das geradeaus nach vorne sieht,Geradeaus nach vorne schauendes Mädchen mit hellem Haar,junge blondhaarige Frau schaut geradeaus, die linke Hand ist hinter den Kopf gehoben, asymmetrisch auf den linken Goldenen Schnitt verschoben. Vier Stiele mit gelben Blüten und ein dekoratives Band mit roten Herzen auf dunklem Hintergrund. Nacht: Unten links signiert mit: “Paris 99", “PV“ im Rahmen außerhalb des Bildes. Aufschrift unten rechts: "Milovanym rodicum / k 16. a 18. breznu 1899 / Vojtech"[An meine lieben Eltern zum Gedenken an den 16. und 18. März 1899 Vojtech]. Auf der Rückseite ein Aufkleber der Galerie Waldes mit Nr. 1677. Frontal nach vorne schauen des Mädchen mit schwarzem Haar, die rechte Hand hält einen Stiel mit weißen Blüten in die Höhe, asymmetrisch zum rechten Goldenen Schnitt verschoben. Drei weitere Stile mit weißen Blüten sind dekorativ um sie herum angeordnet. Auf dem blauem, mit feinen Kreisen ausgefüllten Hintergrund, ist ein Band aus fünfzackigen goldenen Sternen platziert. Das “Tag und Nacht Diptychon“ widmete der Künstler laut dem Gutachten von Prof. PhDr. Petr Wittlich, CSc. seinen Eltern: ".... als Dank dafür, dass seine Eltern es ihm 1897 ermöglichte, die erträumte Reise nach Paris anzutreten, und zweifellos auch als Ausdruck der künstlerischen Fähigkeiten, die er in Paris erlangte, wo er zunächst unter Alfons Mucha (1898) arbeitete und sich dann unter E. Delaune mit Drucktechniken beschäftigte. Es ist bemerkenswert, wie schnell sich Preissig in der Pariser Szene orientierte und seinen eigenen perfekten Stil im Bereich der dekorativen grafischen Arbeit fand, wodurch es ihm möglich wurde, sich vom Einfluss Alfons Muchas zu befreien. Während Mucha sein dekorative System auf plastischen Linien aufbaute, basierte jenes von Preissig auf Farbfeldern, womit er den synthetischen Tendenzen der französischen Moderne, wie sie sich von Gauguin bis zu den Nabis entwickelte, näher war. Typisch ist auch sein enormes Gespür für Farbe, das letztlich dafür verantwortlich ist, dass er später eindeutig der Malerei zusprach. Beide Blätter des Diptychons sind ein erstklassiges Beispiel für Preissigs Können und bestätigen seine Bedeutung als Gründungsvater.“ Ref.: Katalog Tschechische Kunst 1878–1914, Auf dem Weg in die Moderne 1985, Mathildenhöhe Darmstadt 18. 11. 1984 bis 3. 2. 1985.