100 000 CZK
| 3 922 EUR
Lot 33
VIER ZEICHNUNGEN ZU KAREL HYNEK MACHAS GEDICHT “MAJ“
Rufpreis
Erzielter Preis
200 000 CZK
| 7 843 EUR
| 7 843 EUR
preis ohne Aufpreis
Kohle auf Karton.
I. Mädchen; 48 x 35 cm. Ein am Ufer des nächtlichen Teiches kauerndes Mädchen, ist die Zeichnung zum ersten Teil des Gedichts “Maj“ (Mai). Diese Zeichnung ist der Entwurf des wesentlich größeren Pastellbildes - Mai-Nacht (1900, 78,5 x 58 cm, das mit der Nr. K 41.584 in der Prager Nationalgalerie zu finden ist). II. Galgenberg – Geisterumzug; 49 x 36 cm. Unter dem Rad des Henkers mit dem gewundenen Körper des Verurteilten kommt der Umzug an neun in weiße Gewänder gehüllten Figuren vorbei. Dies ist die Illustration zum I. Intermezzo in Machas Maj. III. Klause; 48 x 36 cm. Dies ist die Illustration zum II. Intermezzo in Machas Maj: “In tiefer Trauer im Schoß der Gemeinschaft bei dem großen Rade sitzen (...) Der Anführer ist umgekommen!“ IV. Reiter; 48,5 x 37 cm. Dies ist die Illustration zum abschließenden Teil von Maj: “Der letzte Tag im Jahr (...) nur näher dem Teiche ist der Schritt des Pferdes vernehmbar. Prof. PhDr. Petr Wittlich, CSc schreibt in seinem Fachgutachten: “Dass diese Zeichnungen Maximilian Svabinsky zugeschrieben werden, stützt sich auf die Reproduktion der Zeichnung “Galgenberg - Geisterumzug! in F. V. Krejcis Monografie Karel Hynek Macha, einem Buch über diesen böhmischen Dichter aus dem Jahr 1907, auf S. 144. Diese Zeichnung galt noch im Jahr 2001 in der Monografie von J. Orlikova als verschollen. Die lebendige Ausführung dieser Zeichnungen erklärt sich sehr wahrscheinlich aus dem Umstand, dass es sich hier um keine Auftragsarbeit gehandelt hatte. Sie zeugen von Svabinskys ausgezeichneter Zeichenkunst, vermitteln den tiefen Eindruck, welchen Machas Mai bei ihm hinterlassen hatte, und zeigen sein oft übersehenes Verhältnis zur modernen Symbolik. Für R. Zakavec war der “Geisterumzug“, den er vermutlich nur aus Krejcis Monografie kannte, deshalb interessant, “da die Falten der Gewänder eher an George Frederic Watts, die Präraffaeliten, erinnern". Die Zeichnung “Reiter“ zeigt wiederum, dass Svabinsky auch die impressionistische Ansicht nicht fern war, die die sinnhafte Unmittelbarkeit unterstreicht. Die Zeichnung “Klause“ beweist, dass Svabinsky wahrscheinlich in Muchas “Vaterunser“ aus dem Jahr 1897 figurale Kompositionen gesehen hat. Am authentischsten ist die Zeichnung “Mädchen“, da sich bei dieser Svabinskys sensorische Ansichten mit dem Thema Frauen verbindet, und in ihrer Beziehung zur Natur Das gesamte Set ist eine willkommene Bereicherung des Blicks auf das Frühwerk des prominenten böhmischen Künstlers.“