Lot 55
WINTERLANDSCHAFT BEI MÜNCHEN
1903
Öl auf Leinwand
90 x 90 cm (h x b)
unten rechts „Rud. Bém, Mnichov 03“
| 1 731 EUR
| 3 462 EUR
Obgleich Rudolf Bém ein heute etwas in Vergessenheit geratener Autor ist, war seine Arbeit bei einer Reihe bedeutender Persönlichkeiten seiner Zeit sehr gefragt. Seine Landschaftsarbeiten zeichnen sich durch Weichheit und virtuose Schattierungen in Wellen oder krausen Wolken aus, die er höchst plastisch darzustellen weiß. In dieser mit einem Schneeschleier bedeckten Landschaft lässt sich eine leichte Berührung warmer Sonnenstrahlen erfühlen, die vermutlich den nahenden Frühling andeuten. Die Wellen auf der Oberfläche dynamisieren die insgesamt sehr friedvolle statische Komposition und spiegeln die leuchtenden Gelbtöne der Blätter wider, die ein harmonisches Gegengewicht zu der ansonsten kühlen Farbgebung bilden. Rudolf Bém erhielt bereits als Student bei Prof. Hynais an der Akademie der bildenden Künste eine Reihe von Auszeichnungen. Er war Mitglied Vereinigung darstellender Künstler Mánes und des Verbands der bildenden Künstler; darüber hinaus hatten fünf Ministerien Bilder von ihm gekauft. Nach der Gründung des unabhängigen tschechoslowakischen Staates entschied er sich für eine grundlegende Änderung seines künstlerischen Lebens. Aus patriotischen Motiven heraus nahm er 1919 den Namen Vratislav Hlava an.