Lot 94
PORTRÄT VON FRANTIŠEK KUPKA
1928
Bronze, Abguss nach dem originalen Gipsmodell
38,5 cm (h)
| 2 549 EUR
| 2 745 EUR
Der Bildhauer Karel Kotrba schuf eine Reihe von Porträts prominenter Persönlichkeiten, und zwar nicht nur aus der Kunstszene (so etwa Karel Holan, Jaroslav Kvapil, Otakar Březina, Jan Neruda, Václav Vílem Štech), und das hier angebotene Werk ist auch ein sehr authentisches Porträt seines Freundes František Kupka. Es entstand in den Jahren 1927-28, als sich der Bildhauer bei Kupka in Paris aufhielt, und es war offensichtlich das einzige, das er von dieser Reise mit nach Hause, in die Tschechoslowakei, brachte. Ursprünglich hatte Karel Kotrba den Stuckateur-Beruf erlernt. In den Jahren 1912-1913 erlernte er an der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Abendkursen die Kunst des Modellierens. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil, wurde gefangen genommen und kehrte 1919 als französischer Legionär zurück. Unmittelbar nach dem Krieg schrieb er sich an der Akademie der bildenden Künste in Prag ein und studierte an der Medaillenschule von Prof. Otakar Španiela. Danach unternahm er eine Studienreise nach Paris. Anfang der 1920er Jahre trat er zusammen mit Pravoslav Kotík und seinen Mitschülern Karel Holan und Miloslav Holý dem Künstlerischen Verein Umelecka Beseda bei. Nach fünf Jahren in der Umelecka Beseda gerieten sie in Konflikt mit dem konservativeren Flügel des Vereins, weshalb er zum Verein bildender Künstler Mánes wechselte.
Hier wirkten sie wiederum als Traditionalisten und wurden nach einem Konflikt im Jahr 1930 ausgeschlossen. Die Bezeichnung Soziale Gruppe HoHoKoKo entstand erst später, nach dem Sammelwerk, das der Ästhetiker Bohumil Markalous zusammengestellt hatte (das jedoch nicht realisiert wurde). Die Erfahrungen aus dem Krieg und dem Lebenin der Vorstadt, in Prag-Holešovice, spiegelten sich in Kotrbas Arbeiten wider. Er stellte im Ausland im Rahmen tschechoslowakischer Ausstellungen aus. So etwa auf der Biennale in Venedig (1930, 1936), Wien (1934), Brüssel (1935) und Stockholm (1936). Das Werk stammt aus der Sammlung von Karel Kotrba. Gipskopien finden sich in den Sammlungen der Nationalgalerie in Prag und der GASK (Galerie der Mittelböhmischen Region).
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