Lot 71

Jan Hála (1890 - 1959) MÄDCHEN IN TRACHT

Jan Hála studierte an der privaten Malerschule von Ferdinand Engelmüller und in den Jahren 1910-1915 an der Prager Akademie der bildenden Künste bei den Professoren Vlaho Bukovac und Maxmilián Pirner. 1923 ließ er sich fest in der Gemeinde Važec in der Niederen Tatra nieder, die für ihn eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration war. Daneben schloss sich Hála, wie wohl von der Nationalität her Tscheche, der Strömung der damaligen slowakischen Moderne an, die Künstler wie Benka, Bazovský, Fulla und andere vertraten. Im Jahr 1925 wurde er Mitglied des slowakischen Verbands bildender Künstler. Neben der Malerei widmete er sich auch der literarischen Arbeit und diversen Illustrationen - er ist einer der Begründer der modernen slowakischen Illustration für Kinder. In seinen Werken überwogen von Anfang an figurale Motive, die häufig als ethnografische Studien konzipiert waren; er widmete einen großen Teil seiner malerischen Bemühungen der ethnografischen Dokumentation des slowakischen Volkslebens. Dies gilt auch für das vorliegende Bild, in dem er ein in einem volkstümlichem Interieur am Fenster stehendes Mädchen in farbenfroher Tracht festhält. Hála arbeitet hier gezielt mit Licht und Farbflecken, wodurch er eine unverwechselbare, fast expressiv-leichte Handschrift erzielt. Das preisgekrönte Werk des Malers Jan Hála wurde bereits zu seinen Lebzeiten im Ausland (in New York bzw. auf der Biennale von Venedig) gezeigt.