Lot 45
BLICK AUF KARLSBAD
10. léta 20. století
Öl auf Leinwand
75 x 100 cm (h x b)
Unten links signiert mit „Old. Koníček“
| 2 157 EUR
Die mit erfrischender Handschrift gemalte Landschaft mit Panoramablick auf das Karlsbader Tal ist das Werk des Malers Oldřich Koníček. Der Künstler stammte aus der in Kutná Hora lebenden Familie des Anwalts František Koníček. 1906 begann er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Prag, und stellte bereits 1908 einige seiner frühen impressionistischen Werke vor. Das Jahr 1911 stellte einen Wendepunkt dar – Koníček reiste erstmals nach Paris; seine Arbeiten änderten sich vollständig und waren fortan den Gesichtspunkten des Postimpressionismus unterworfen. Er studierte hauptsächlich die Werke von Cezann, Derain, Matiss und Friesz. Während des Ersten Weltkriegs war er an der serbischen Front als Offizier der österreichisch-ungarischen Armee. Nach seiner Rückkehr in die Heimat wurde er vom neu eingerichteten Verteidigungsministerium nach Italien geschickt, mit dem Auftrag, die wichtigen Schlachtfelder der tschechoslowakischen Legionäre zu malen. In den 1920er Jahren stellte er häufig in Prag, in anderen Teilen der Republik und im Ausland aus. In der zeitgenössischen Presse wurde er lobend erwähnt, u. a. von Karel Teige, Josef Čapek und Jaromir Pečírka. In der ersten Hälfte der 1920er Jahre tendierte Koníček zum Neoklassizismus. Inspirieren ließ er sich von den Bildern der Renaissance- und klassizistischen Maler. In seiner letzten Schaffensperiode wich er von der Bedeutung der Linie ab und der Ausdruck seiner Bilder aus dieser Zeit ist von harmonischen und ausdrucksstarken Farben getragen. Er widmete sich hauptsächlich der Landschafts- und Figurenmalerei.