Lot 205
Shalom Neuman (1947) KOBY

Rufpreis
75 000 CZK
   |   3 000 EUR
Erzielter Preis
120 000 CZK
   |   4 800 EUR
preis ohne Aufpreis
Acryl, Stoff, Bewegungsmelder, mp3, Fundgegenstände. Assemblage aus der Portätserie Amerika, die vom vormals gleichnamigen Roman von Franz Kafka (der frühere Titel des nun unter „Der Verschollene“ bekannten ist), inspiriert ist. Die Serie von Gesichtern - Evelyn, Norman, Lulu, Koby - welche Archetypen der Amerikaner darstellen, ist aus Modelliermasse gefertigt und mit Acrylfarben und aufgefunden Teilen von Kinderspielzeug sowie Gebrauchsgegenständen, Dingen, die unsere Gesellschaft zurücklässt, versehen. Der Künstler selbst reiht sein Werk in die Fusion Art ein. Jedes der Porträts hat seine Stimme, die auf einem Sprachchip bzw. einem mp3-Player installiert ist. Durch die Kombination der Farben und verwendeten Materialien wird ein sehr überspannter visueller Eindruck hervorgerufen, der für die heutige Welt in ihrer unnatürliche Art steht, und deren Korrektur unumgänglich ist. Der gigantische Konsum, toxische Abfälle, ethnische Vorurteile, Neid und Unmengen von Überflüssigem, die unsere Kultur ständig produziert. Shalom Neuman wurde in Prag geboren und lebt seit 1980 in New York. Der Großteil seiner Familie kam in Auschwitz um. Der überlebende Teil der Familie musste 1948 vor dem kommunistischen Regime flüchten und emigrierte. Er absolvierte ein Maler- und Bildhauerstudium an der Carnegie-Mellon University und in den gleichen Fachrichtungen ein postgraduales Studium an der Indiana University. Ein Großteil der kompletten Porträtserie war 2011 in der Prager Nationalgalerie ausgestellt. Seine Arbeiten finden sich weltweit in privaten und öffentlichen Sammlungen (Nationalgalerie in Prag, Guggenheim Museum in NY, Museum Modern Art in Nice, Museum Modern Art in Buenos Aires).