Lot 145
Helena Guthová (1908 - 1992) ABSTRAKTE KOMPOSITION

73 x 50 cm (h x b)

Rufpreis
120 000 CZK
   |   4 800 EUR
Erzielter Preis
120 000 CZK
   |   4 800 EUR
preis ohne Aufpreis
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert 'Hella Guth 49'. Hella Guths Kunst, die sie mit bemerkenswerter Ausdauer und Intensität schuf, um trotz der schwierigen Bedingungen des Exils ein wertvolles Werk zu schaffen, stellte die innere Einheit einer Welt dar, die aufhörte zu existieren und sich immer mehr in Fragmente zersplitterte. Es war aber nicht nur eine negative Entwicklung - der Zerfall der Welt bedeutete gleichzeitig auch die Entdeckung neuer und allgemeinerer Zusammenhänge, welchen sie immer gerecht wurde. Hella Guthová gehörte zur sog. „verlorenen Generation“ der 1930er, die die Wirtschaftskrise mit voller Härte traf, die eine Radikalisierung der politischen Ansichten und schließlich den Krieg selbst erleben musste. Aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln ging es in ihrem Fall nicht nur um erschwerte Lebens- und Schaffensbedingungen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod. Ihre Mutter und ihre jüngere Schwester verendeten ebenso in nazistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern wie die meisten Verwandten und Freunde der Familie. Obwohl Hella Guthova dem Schlimmsten entkam, war sie, wie alle anderen, dennoch von diesen Ereignissen gezeichnet. Die Zwangsemigration nach England war ein Übergang in ein völlig anderes kulturelles Umfeld, und der Aufbruch nach Paris, zur Geltendmachung ihrer eigenen Werke nach dem Krieg, bedeutete eine große Veränderung. Der Erfolg stellte sich schließlich 1958 ein, als sie die Silbermedaille im „Prix Suisse de Peinture Abstraite“ erhielt und ihr Werk von bedeutenden Museen und Galerien gekauft wurde.