Lot 170

Josef Vyleťal (1940 - 1989) GOLDENER HELM

Das Werk von Josef Vyleťal zählt zu den Juwelen der Nachkriegskunst. Die Arbeiten dieses Künstlers aus der 1957 in Barcelona abgehaltenen Ausstellung wurden Gegenstand eines Briefes, den Salvador Dali voller Bewunderung persönlich an Vyleťal richtete. In diesem schrieb er unter anderem „Jetzt sind wir nur noch zwei“. Das surrealistische Thema des Goldenen Helms vermischt eine verträumte, fast halluzinatorische Dramatik mit einer Raffinesse, wie wir sie aus Rafaels Handschrift kennen. Durch das Visier des perfekt glänzenden Goldenen Helms blickt ein weltfremdes, sogar leicht glückseliges Gesicht mit einem stechendem Blick auf die Welt. Durch die veristische Darstellung in Kontrast zu dem leuchtend grünen, in sich selbst schon surrealen Nebel ist das Gesicht umso beeindruckender. Diese mystische archetypische Figur könnte die Verkörperung eines modernen Engels o der einer antiken Gottheit sein, deren Attribut der goldene Helm geworden sein mag. Im blutroten Inneren, das sich vor uns öffnet, taucht aus dem Chaos aus verdeckten Händen und Körpern ein weiteres überirdisches Gesicht auf – auf den ersten Blick wirkt es ein wenig verträumt, doch auf den zweiten Blick erkennt man ein weit geöffnetes Gottesauge. Josef Vyleťal verwandelt so ein inneres Chaos in ein Element existenzieller Meditation und außerirdischer Schönheit.  Die Authentizität des Werks wurde durch Olga Vyleťalová bestätigt.