Lot 133
Pavel Nešleha (1937 - 2003) OHNE TITEL

1960er Jahre
Kombinierte Technik, Öl, Karton, Holzplatte
61,5 x 50,5 cm (h x b)
Rückseitiger Aufkleber: „Pavel Nešleha“

Rufpreis
45 000 CZK
   |   1 765 EUR

Bemerkenswertes Bild, sowohl hinsichtlich des Themas als auch in Bezug auf die Art der Gestaltung. Es steht hier für das Werk eines markanten Vertreters der tschechischen bildnerischen Szene der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Pavel Nešleha. Sein umfangreiches und thematisch reichhaltiges Werk unterstreicht das emotionale und existenzielle Denken des Künstlers und veranschaulicht seine Ansatzpunkte im Surrealismus und Expressionismus. In seinen frühen Arbeiten nutzte der Künstler die Ausdruckskraft farbiger Strukturen und unkonventioneller Techniken, mit welchen er ein ausdrucksstarkes, rohes Erlebnis erzielte, ganz so als könnte er die Energie der Materie visualisieren. Auch hier in diesem sehr persönlichen und geheimnisvollen Werk wirkt er so auf die menschliche Psyche und bringt sie bis zur meditativen Versonnenheit. Pavel Nešleha ist ein Vertreter der Generation der 1960er Jahre und der tschechischen nonkonformistischen, avantgardistischen modernen Kunst. Nach dem Studium an der Akademie der bildenden Künste im Atelier von Prof. Alois Fišárka hatte er Kontakt mit avantgardistisch orientierten Künstlern der Prager Atelier-Konfrontationen I und II, lernte den Grafiker Vladimír Boudník kennen, und freundete sich mit den Theoretiker František Šmejkal und Jan Kříž. Im Jahr 1966 lernte er den Theoretiker Jindřich Chalupecký kennen. Im Frühjahr 1968 erhielt er ein Stipendium der französischen Regierung für Paris; er unternahm eine Reihe von Studienreisen. 1970 erhielt Nešleha das Angebot, an der Akademie der Bildenden Künste in Kassel als Zeichenlehrer tätig zu werden, was von den damaligen tschechoslowakischen Behörden abgelehnt, die ihm auch keine entsprechende Ausreisegenehmigung erteilten. Während der Zeit der sog. Normalisierung gehörte er zum Kreis von Jindřich Chalupecký und war Mitbegründer der Gruppierung Zaostalí (1987). 1990 erhielt er ein Stipendium der Pollock-Krasner-Stiftung und leitete ab diesem Jahr (bis 2002) das Atelier für Malerei an der Prager Akademie für Kunst, Architektur und Design (1991 Ernennung zum Professor); 1995 wurde er Mitglied des Verein bildender Künstler Mánes. Für sein grafisches und zeichnerisches Werk erhielt er eine Reihe von Auszeichnungen. Das Werk befindet sich in der ursprünglichen Adjustierung des Künstlers.
Konsultiert mit PhDr. Mahulena Nešlehová.