Lot 03
Ludolf Bakhuizen (1630 - 1708) STURM AUF DEM MEER

1660-1670
Öl auf Leinwand
74 x 134,5 cm (h x b)

Rufpreis
150 000 CZK
   |   5 882 EUR
Erzielter Preis
150 000 CZK
   |   5 882 EUR
preis ohne Aufpreis

Die Meeresszenerie von Bakhuizen charakterisiert meist eine dramatische Atmosphäre, wie sich auch aus dem hier angebotene Gemälde erkennen lässt, das eine Galeriebeispiel des Schaffens dieses berühmten niederländischen Malers ist. Im Kampf mit turbulenten Wellen sehen wir zwischen den Klippen drei geneigte Schiffe mit vom Sturm geblähten Segeln.
Auf beiden Schiffen im Vordergrund – zwei- und dreimastig – ist die dreifarbige holländische Flagge gehisst. Im Hintergrund rechts ist ein Leuchtturm auf den Klippen zu erkennen, die die Schiffe jederzeit in Stücke reißen könnten. In dieser dramatischen Szene nutzte der Maler hervorragend die Wirkung von hell-dunkel Kontrasten: den dunklen Himmel im rechten Bildteil, in der Mitte Himmel und Wellen, die von schönem weißem Licht erhellt werden. Der Wechsel zwischen den Abschnitten, vorne dunklen Fronten und in der Mitte hell erleuchteten Wellen, erzeugt die Illusion einer Bildtiefe. Der offene Raum in der linken Ebene mit dem Schiff im Hintergrund verstärkt diesen Effekt noch. Wenngleich Ludolf Bakhuizen auch andere Themen gemalt und viele Zeichnungen angefertigt hat, wird er vor allem als Marinemaler wahrgenommen, der hauptsächlich große stürmische Szenen auf See, wie etwa das Gemälde Schiffe in Gefahr vor einer felsigen Küste (1667, National Gallery of Art, Washington DC) schuf. Bevor er mit dem Malen begann, arbeitete er als Kontorist und Kalligraph, zuerst in seiner Heimat Emden und später in Amsterdam. Sein erstes bekanntes Gemälde stammt aus dem Jahr 1658. Seine Lehrer waren wahrscheinlich Allart van Everdingen und Hendrick Dubbels. Willem van de Velde der Jüngere hatte nicht nur Einfluss auf ihn, er war auch sein Rivale, als dieser jedoch mit seinem Vater nach England ging (um 1672/73), nahm Bakhuizen den Rang des bekanntesten Marine- und Schlachtenmalers ein, der sowohl historische als auch imaginäre Szenen darstellte. Zu seinen wichtigsten Werken zählt das Gemälde Schifffahrt auf der Reede von Amsterdam (1665, Louvre, Paris), das vom Amsterdamer Stadtrat in Auftrag gegeben und dem französischen Diplomaten Hugues de Lionne zum Geschenk gemacht wurde.
Eine ungemein stürmische Szene im Musée des Beaux-Arts in Brüssel oder ein Gemälde im National Maritime Museum in London. Seine Werke waren sehr gefragt und fanden sich nicht nur in den Sammlungen von Kaisern und Prinzessinnen (Peter der Große und später Friedrich II. der Große besaßen einige Bilder von ihm). Konsultiert mit PhDr. Hana Seifertova.