Lot 111
IN DER PASSAGE
1947
Öl auf Karton
23,5 x 28,2 cm (h x b)
Unten links signiert mit „K. Souček 41“
| 1 098 EUR
| 1 451 EUR
Karel Souček ist eine der markantesten Figuren der Künstlergeneration, die in den 1940er Jahren angetreten war. Nach schweren Anfängen in Kladno schloss er sich der Gruppe 42 an, die sich programmmäßig auf die moderne Welt und die Poesie der Stadt konzentrierte. Als aus bescheidenen Verhältnissen stammender Einwohner des Arbeiterstädtchens Kladno faszinierte in selbstredend das Großstadtleben, das Schaufenster, Passagen, Durchgänge, Kantinen, Buffets, Selbstbedienungs-Restaurants, Kaffeehäuser und Friseure für ihn symbolisierten. Nach dem Krieg nahmen seine ehemals kleinen Bilder immer größere Formate an. Oftmals bis hin zum Triptychon oder Polyptychon, die wiederum fortlaufende Serien bildeten. Die größte dieser Serien war dem Thema Passagen gewidmet. Seine nach 1948 entstandenen Werke entsprachen nicht dem sozialistischen Realismus, und damit befand sich Souček ab dieser Zeit im Abseits. Dennoch war er zusammen mit seinem Kollegen Jan Kotík aus der Gruppe 42 einer derjenigen, die zum Erfolg des tschechoslowakischen Pavillons bei der EXPO 58 in Brüssel beitrugen, wo er die Goldmedaille gewann. Dies brachte ihm offizielle Anerkennung ein und er wurde Professor an der Akademie, Ende der 1960er Jahre sogar deren Rektor.