250 000 CZK
| 9 804 EUR
Lot 51
DER KAI IN PARIS
53 x 48 cm (h x b)
Rufpreis
Erzielter Preis
450 000 CZK
| 17 647 EUR
| 17 647 EUR
preis ohne Aufpreis
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert mit: “orlik, 10”
Rückseitig Stempel: Quai Voltaire / Sennelier
Dieses Gemälde fängt die Atmosphäre am Flussufer der Stadt wie ein Schnappschuss ein und entstand wahrscheinlich während Emil Orliks Frankreichreise im Jahr 1910. Der Ausschnitt, der einen Kutscher und einen Teil einer Pferdekutsche im Vordergrund zeigt, vermittelt den Eindruck einer zufälligen Straßenszene. Es deutet bereits auf Orliks Interesse an der Fotografie hin, mit der er nach dem Weltkrieg intensiver experimentierte. Emil Orlik war aber vorrangig ein Meister der Zeichnung und machte sich weltweit einen Namen als ausgezeichneter Grafiker. Mit seinem Stil reihte er sich in die Strömung der Wiener Secession ein und war auch als Porträtmaler bekannt. Er studierte zunächst an der Malerschule bei H. Knirr und ging dann 1893-1894 an die Münchner Akademie. Auf Anregung von V. Bode wurde er 1905 Professor an der Prager Kunstgewerbeschule. Er perfektionierte seine bildnerischen Techniken und erlernte in Prag die Lithografie, Farbholzschnitte in München und 1898 die Pastelltechnik. Im Jahr 1900 reiste er nach Japan, wo er in Holzschnitt- und Druckwerkstätten traditionelle japanische Druckverfahren erlernte. Orlik reiste auch nach China, Ägypten, Nordamerika, nach Holland, Frankreich und in die Schweiz. Er gilt als Chronist seiner Zeit, weil er in seinen Grafiken viele wichtige Persönlichkeiten festhielt, darunter Einstein, Schnitzler, Jannings, Mann und andere. Seine Werke werden von Sammlern in Tschechien und im Ausland gleichermaßen gesucht.