Lot 155
AUS DREI ZEICHNUNGEN BESTEHENDES KONVOLUT
45 × 29 cm, 34 × 26 cm, 42 × 29 cm
| 640 EUR
| 640 EUR
FRANTIŠEK MARIA ČERNÝ war ein bedeutender Vertreter der funktionalistischen Architektur in Tschechien. Nach Abschluss der Bildhauer- und Steinmetzschule in Hořice war er Schüler von Pavel Janák an der Akademie für Kunst, Architektur und Designs in Prag (1921-23) und von Josef Gočár an der Akademie der bildenden Künste (1924-26), wo er 1927 sein Studium abschloss. Seine Arbeiten aus den 1920er-Jahren spiegelt die neoplastische niederländische Architektur der Gruppe De Stijl wider. In den 1930ern und 1940ern orientierte er sich hinsichtlich der Problematik des modernen Ausdrucks von Monumentalität an Le Corbusier. Der breiten Öffentlichkeit ist er durch die Fertigstellung der Prager Emmauskirche nach dem Krieg (1967) bekannt. Das Bauwerk wurde entsprechend einem Projekt umgebaut, wobei die zerstörten Türme durch Betonflügel mit vergoldeten Spitzen ersetzt wurden, die sich jetzt über Prag erheben. Er zeichnete auch für einige Mietwohnhäuser im Prager Stadtteil Vinohrady, das Depot der Prager Verkehrsbetrieb im Stadtteil Motol, das Krankenhaus in Kolín und den Wiederaufbau diverser Denkmäler, etwa das Schloss von Benešov nad Ploučnicí (1958) verantwortlich. Er entwarf das bedeutende neoplastische Projekt der Arbeiterunfallversicherung (1924), das Projekt für den Nationaltheater-Zubau (1942) und ein Projekt bezüglich des Altstädter Rathauses (1946). Ab 1924 war er Mitglied bei Devětsil und im Verein bildender Künstler Mánes. Seine Mitgliedschaft bei Devětsil inspirierte ihn zum bildnerischen Schaffen, das der Öffentlichkeit weniger bekannt ist.
MARKUSPLATZ IN VICENZA – BLICK AUF DIE ST.-MARKUS-SÄULE MIT DEM LÖWEN, 1923, blaue Kreide / Papier, rechts unten signiert und datiert mit ‚FM Černý VI.1923‘. Blick auf die Säule aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts mit dem Symbol von Venedig, dem geflügelten Löwen, die sich im historischen Zentrum der italienischen Stadt Vicenza an der Piazza dei Signori befindet.
FRAUENAKT, 1924, Kohle, Deckweiß/Papier, rechts unten mit Kohle datiert ‚1924‘. Sitzender weiblicher Akt, dessen Konturen mit Deckweiß hervorgehoben sind.
WEIBLICHE FIGUR, 1920er Jahre, Farbkreide / Papier, rechts unten die Initialen ‚F.M.Č‘.
Surrealistische Komposition, ionische Säule hinter der Frauengestalt in abstraktem Universum.
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