500 000 CZK
| 19 608 EUR
Lot 05
MADONNA MIT JESUSKIND
42,5 x 37 cm (h x b)
Rufpreis
Erzielter Preis
500 000 CZK
| 19 608 EUR
| 19 608 EUR
preis ohne Aufpreis
Tempera und Gold, Holzplatte
42,5 x 37 cm
Als Verkörperung von Demut, Gehorsam und Hingabe wird die Jungfrau Maria von Künstlern und Gläubigen gleichermaßen als der Gott am nächsten stehende Vermittler angesehen. Die starke Hommage an die Jungfrau Maria kommt in der katholischen und orthodoxen Kirche als Marienkult zum Ausdruck. Der Typus einer Madonna der Demut (Madonna dell'Umilta), die auf dem Boden oder auf einer Wiese mit symbolisch bedeutsamer Flora sitzt und ihr Kind stillt, ist in der tschechischen Kunst selten (findet sich allerdings in der Madonna von Vysehrad); in Italien erscheint das Bild erstmals 1346 in einem Gemälde von Bartolomeo da Camogli. Die in diesem Gemälde dargestellte Maria ist in eine sehr feine goldene Brokat-Tunika gekleidet, die mit einem regelmäßigen Muster aus feinen Ösen verziert ist, bedeckt mit einem azurblauen Umhang, der mit rosa (möglicherweise ursprünglich rot und jetzt verblasst) und mit Gold eingefasst ist. In ihrem Arm hält sie das Jesuskind, das bis zur Taille mit einem weißen Tuch bedeckt ist. Die Jungfrau sitzt auf dem Boden, hier auf grünem Rasen, dessen Pigment zu einem deutlich dunkleren Ton oxidiert ist. Dennoch ist die Zeichnung der kleinen Pflanzen und möglicherweise Blumen noch zu sehen, die Marias Eigenschaften symbolisieren. In dem Fachgutachten von Alessandra Delpriori wird dieses Gemälde dem veronesischen Maler Giovanni Badile zugeschrieben, da “...ein Vergleich mit seinem wichtigen Polyptychon aus L'Aquila zeigt, dass das Gesicht des Heiligen Markus genau jenes ist, wie das unseres Kindes, und insbesondere ob seiner Vorliebe für die vollen Biegungen und Wendungen bei fließenden Falten, die mit jenen identisch der hier bewerteten Madonna mit Jesuskind identisch sind.