350 000 CZK
| 14 000 EUR
Josef Wagner begann seine Schulung bei Quido Kocián in Hořovice. Danach ging er an die Prager Akademie der bildenden Künste, um sie bei Professor Jan Štursa, und nach dessen Tod bei Otakar Španiel fortzusetzen. Wagners Kunstgefühl wurde jedenfalls von seinem engen Kontakt zu den barocken Plastiken von Matyáš Braun in Kuks und dem späteren Restaurieren der Statuen der Mariensäule in Jaroměř geprägt. Selbstverständlich hinterließen auch die ausländischen Strömungen der modernen Bildhauerei ihre Spuren. 1923 fand in der Galerie Mánes eine Ausstellung der modernen französischen Kunst statt, bei der der junge Wagner u.a. das Werk von Antoin Bourdelle kennenlernte. Reisen nach Italien und Frankreicheröffneten dem begabten Künstler weitere Horizonte. Nach seiner Rückkehr aus Paris schrieb er sich im Jahr 1926 an der Prager Akademie für Kunst, Architektur und Design, der sog. UMPRUM, im Atelier für architektonische Plastiken bei Otto Gutfreund ein. In Prag trifft man heute immer wieder auf Werke von Wagner – das Jaroslav-Vrchlický-Denkmal auf dem Laurenziberg (Petřín), das Antonín-Dvořák-Denkmal beim Rudolfinum und die Statue von Karl IV. vor dem Rektorat der Karlsuniversität. Die angebotene Holzplastik stammt aus der späten Schaffensperiode des Künstlers, für die eher intimere Themen, die er häufig auch in Zeichnungen festhielt, typisch sind. Aus der bedeutenden Sammlung des Architekten und Malers Josef Wagner. Publiziert in ‘Sochař Josef Wagner‘von Jan M. Tomeš, Odeon, Prag 1985, Abb. 69 auf S. 104. Geschwärzte Eiche, Standfuß aus Eisen.